Im Mondenschein, am Waldesteiche
an seines Ufers sanftem Rand
da ruhte sie, die Schönheitsreiche,
im nächtlich wunderstillen Land!
Die kühle Spröde, sie begehrte
ach! zur Buhlin manch Götterherz.
Doch sie verlachte nur, verwehrte;
trieb mit den Freiern ihren Scherz!
Da rauschte leis‘ die sanfte Welle,
gleichwie die Flut sich regt im Meer
und auf den Wogen, silberhelle,
zieht ein lichter Schwan daher!
„Wer bist du, schöner nächt’ger Bote“
also die Erstaunte sprach
„dienst du einem höhern Gotte,
oder bringst du Ungemach?“
Allein der edle, kühne Schiffer
wiegt das Gefieder in stiller Lust
zieht seine Kreise näher, tiefer,
birgt schmeichelnd den Hals an ihrer Brust!
Dem großen Kroniden! Es war ihm gelungen!
Willig bot sich ihm dar das Weib!
Von höchster Liebesglut durchdrungen,
gab sie hin den sterblichen Leib!
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