DeutschFrançaisEnglish
   
 
   
   
   
 
 
     
   
 

 


O lieblichstes Bildnis du unter den Frauen
Deine Augen, strahlend, wie zwei Sterne, so hell;
Die zarte Wang‘, deine anmut’gen Blicke betauen
mich frisch wie die Auen der springende Quell.
Ach könnt‘ immerzu deine Gestalt ich schauen
an deiner bräutlichen Schönheit mich erbauen!

Schwebend, wie ein himmlisches Angebinde
wallt über die Fluren dein Engelsbild
und wüchsen Schwingen dir holdem Kinde
wie glichest du doch den Engeln so mild!
Doch irdisch sind wir; nicht frei von Sünde
wandeln wir über der Erde Gründe!

Lieblich, gleich Rosen blüh’n deine Wangen
an deinen zarten Busen es mächtig mich zieht
o könnt‘ an deinen Lippen küssend ich hangen
deinen Leib berühren, der so herrlich erblüht!
In deiner Arme glücksel’gem Umfangen
stillte ich bald meines Herzens Verlangen!

Und wüßt‘ ich, o Schöne, es nur zu sagen,
für wen dein Herz in Liebe schlägt!
Wie leicht wär‘ da des Bekennens Wagen
daß süßer Sinn mein Herz bewegt!
Ach Liebe! wie muß sie oft heimlich verzagen
statt ihre reine Schönheit ans Licht zu tragen!




Zurück