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Blumen prangen auf den Fluren
die keusche Welt steht bunt geschmückt
errötend folg‘ ich ihren Spuren,
sie, die mich so still beglückt!
Nicht Reichtum frommt dem Himmelskinde
nur der Blüten schlichte Zier
bekränzt in festlichem Gewinde
die holde Stirne für und für!

Behänget reich euch mit Geschmeiden
Ergötzt euch an des Goldes Glanz
Nie wird es euch so herrlich kleiden
Wie diese Maid der Blütenkranz!
Denn wo der Mensch vergeblich waltet
Schafft reich in Fülle die Natur
Der Formen schönste sie gestaltet
In ihresgleichen Wesen nur!

Gefesselt hängt mein Auge, schmachtet
am Engelsbilde hoffnungsreich;
und zücht’gen Blickes Strahl betrachtet
mich armen Schwärmer, sanft und weich!
O tränk‘ ich von der holden Lippe
Der tiefsten Minne süße Glut!
Es schlägt das Herz mir in der Rippe
Und rascher, heißer strömt das Blut!

Was ist das für ein lieblich Wesen
Das meinen Sinn betört, berauscht
In wilde Herzen Sanftmut flößen
Verborg’ne Blicke, schnell getauscht!
Ich erliege! All mein Sehnen
Wendet dem teuren Geschöpf sich zu,
meine Gedanken, voll Weh und Tränen,
gewähren mir nimmer Rast noch Ruh‘!

Und sieh! Ein liebreich Huldeslächeln
Verherrlicht das schöne Angesicht!
Das Auge strahlt! Die Düfte fächeln!
Doch ich erreiche die Schöne nicht!
Ach ist es Schicksal, daß uns bindet
was Herz an Herz so mächtig zieht,
man ewig sucht, doch niemals findet
und ewig begehrt, was sich ewig flieht!



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