Milde fächelt der Zephyr die Haine
zarte Stimmen im Garten flüstern
erquicklich duften die Rosen, und lüstern
funkeln im güldenen Becher die Weine.
Es rauschet betörend und lieblich der Quell
In Lüften die Sonne, sie glänzet so hell.
Sittig wandeln die Damen im Parke
Silber reich von der Tafel blinket
Und zu köstlichem Mahle winket
Daß wollüstig schauert die Seele im Marke.
Freude und Wonne erfüllen die Brust
Schöpfet und kostet die herrliche Lust.
In schattigem Dufte ladet die Laube
Gar lockend zur Rast im süßen Vereine
Feinsliebchen schlafet im blühenden Haine
Vom Marmorbecken grüßt girrend die Taube.
Im seligen Taumel von Rausch und Genuß
Finden sich Lippen in glühendem Kuß.
Holde Musik wallt herüber vom Schlosse
Pärchen lagern sich selig umschlungen
Und vom brausenden Wahn bezwungen
Ruht mancher erschöpfet in liebendem Schoße.
O Freude des Lebens! dir geb‘ ich mich hin,
mit fröhlichem Herzen, mit freudigem Sinn!
Am Himmel leuchten die goldenen Sterne
Nacht sinkt hernieder mit Zauberschwingen
Und in den nächtlichen Büschen klingen
Der Nachtigall Lieder so schön in der Ferne.
Jeder Gedanke ein lieblicher Traum
Ziehen empor sie zum himmlischen Raum.
Das irdische Glück und die himmlische Freude
Sind Geschwister nur eines Lebens
Und die Früchte getrennten Strebens
Bescheren dem Toren nur Schmerzen im Leide.
Drum Vivat! dem Weine, dem Weib, dem Gesang
Dem Glücklichen dünket das Leben nicht lang.
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