336
Beweise für Jesus Christus.
Es bedeutet nicht, wahrhaft gefangen gewesen zu sein, wenn man es nämlich mit der Gewißheit war, in siebzig Jahren befreit zu werden. Nun aber sind sie ohne jede Hoffnung gefangen [1].
Gott hat ihnen verheißen, daß, wenn er sie auch gleich bis an die Enden der Welt zerstreuete, er sie dessenungeachtet wieder sammeln würde [2], wenn sie seinem Gesetz nur treu blieben. Sie sind ihm sehr getreu und verharren in Unterdrückung.
337
Als die Juden prüften, ob er Gott wäre, haben sie gezeigt, daß er Mensch war.
338
Die Kirche hatte gegenüber jenen, die leugneten, daß Jesus Christus Mensch war, ebensoviel Mühe, dies zu beweisen, als zu beweisen, daß er Gott war; und die Wahrscheinlichkeit für beides war gleich groß.
Die unendliche Entferung der Körper von den Geistern symbolisiert jene noch unendlich viel weitere Entfernung der Geister von der [christlichen] Nächstenliebe, denn diese ist übernatürlich.
Alle Pracht der Größe hat keinen Glanz in den Augen jener Leute, die ihr Leben in geistiger Suche verbringen.
Die Größe der im Geiste lebenden Menschen ist unsichtbar für Könige, für Wohlhabende, für Heeresführer sowie für all jene Größen, die im Fleische leben.
Die Würde der Weisheit, die nichtig ist, wenn sie nicht von Gott kommt, ist unsichtbar für die im Fleische Lebenden wie auch für jene, die im Geiste leben. Dies sind drei unterschiedliche Ordnungen [von Gattungen].
Die großen Geister haben ihr eigenes Reich, ihren Glanz, ihre Größe, ihren Triumph und ihren Ruhm, und bedürfen keineswegs jener fleischlichen Größe, zu der sie in keinerlei Beziehung stehen. Sie werden nicht von den Augen, sondern von den Geistern gesehen; das ist hinreichend.
Die Heiligen haben ihr eigenes Reich, ihren Glanz, ihren Triumph und ihren Ruhm, und bedürfen keineswegs jener fleischlichen oder geistigen Größe, zu der sie in keinerlei Beziehung stehen, denn weder bereichert sie diese noch nimmt sie ihnen etwas hinweg [4]. Sie werden von Gott und den Engeln gesehen, und nicht von den Körpern oder den wissensdurstigen Geistern; Gott genügt ihnen vollauf.
Archimedes ohne seinen Glanz stünde in derselben Verehrung. Er hat keine aufsehenerregenden Schlachten geschlagen, aber er hat allen Geistern seine Erfindungen hinterlassen. O wie er den Geistern geleuchtet hat!
Jesus Christus, ohne Besitz und ohne jegliche Leistung, befindet sich außerhalb der Wissenschaft und in seiner eigenen Ordnung der Heiligkeit. Er hat keine Erfindungen hinterlassen, er hat nicht geherrscht, aber er ist demütig, geduldig, heilig, heilig, heilig [5] vor Gott, gefürchtet von den Dämonen und ohne jede Sünde gewesen. O wie er gekommen ist in großer Pracht und voll wunderbarer Majestät, für die Augen des Herzens, welche die Weisheit sehen!
Es wäre für Archimedes unnütz gewesen, den Fürsten in seinen geometrischen Büchern zu spielen, obgleich er es war [6].
Es wäre für unseren Herrn Jesus Christus unnütz gewesen, als König aufzutreten, um in seinem Reich der Heiligkeit zu glänzen. Aber er ist dort sehr wohl mit dem Glanz seiner Ordnung aufgetreten.
Es ist überaus lächerlich, Anstoß an der Niedrigkeit Jesu Christi zu nehmen, als ob diese Niedrigkeit von derselben Ordnung wäre als jene Herrlichkeit, die er zu offenbaren kam. Man betrachte dieselbe Größe in seinem Leben, in seinem Leiden, in seiner Verborgenheit, in seinem Tode, in der Berufung seiner Jünger, in deren Abfall von ihm, in seiner geheimen Auferstehung und in allem Übrigen. Man wird diese Größe so erhaben finden, daß man keine Ursache haben wird, Anstoß an einer Niedrigkeit zu nehmen, die keineswegs vorhanden ist.
Doch es gibt welche, die nur die fleischliche Größe bewundern können, als ob es keine geistige gäbe; und andere, die nur die geistige Größe bewundern, als ob es in der Weisheit nicht eine unendlich viel erhabenere gäbe.
Alle Körper, das Himmelsgewölbe, die Gestirne, die Erde und ihre Königreiche, sind nicht dem geringsten aller Geister gleich; denn der Geist erkennt all das und außerdem sich selbst, und die Körper erkennen nichts.
Alle Körper und alle Geister zusammen und alle ihre Werke kommen nicht der geringsten Regung der Nächstenliebe gleich. Diese ist nämlich von einer unendlich viel erhabeneren Ordnung.
Alle Körper zusammen könnte man nicht dazu bewegen, den geringsten Gedanken anzustellen, dergleichen ist unmöglich und gehört zu einer anderen Ordnung. Alle Körper und Geister zusammen könnte man nicht zu einer einzigen Regung wahrer Nächstenliebe bewegen, dergleichen ist unmöglich und gehört zu einer anderen, übernatürlichen Ordnung.
340
Beweise für Jesus Christus.
Jesus Christus hat die großen Dinge so einfach gesagt, daß es scheint, als ob er darüber keine Überlegungen angestellt hätte, und dennoch so klar, daß man sehr wohl erkennt, was er darüber dachte. Diese Klarheit verbunden mit jener natürlichen Schlichtheit ist bewunderungswürdig.
341
Beweise für Jesus Christus.
Jene Annahme, die Apostel seien Betrüger gewesen, ist vollkommen unsinnig. Man denke sie doch ausführlich zu Ende, man stelle sich diese zwölf Männer vor, wie sie sich nach dem Tode Jesu Christi versammeln und verschwören zu behaupten, er sei auferstanden! Dadurch greifen sie alle herrschenden Gewalten an. Das menschliche Herz ist außerordentlich zum Leichtsinne, zum Wankelmut, zu Schwüren und Besitztümern geneigt. Sobald auch nur einer unter ihnen im geringsten diesen Verlockungen nachgegeben, und, was noch stärker wirkt, sich durch Gefängnis, Folter und Tod verraten hätte, so wären sie verloren gewesen.
Man bedenke all dies!
342
Es ist erstaunlich und einer besonderen Aufmerksamkeit würdig, dies jüdische Volk seit so vielen Jahren immer im Elend fortbestehen zu sehen, da es zum Zeugnis Jesu Christi notwendig ist, und daß es fortbestehen muß, um für ihn Zeugnis abzulegen, und daß es elend sein muß, da sie ihn ja gekreuzigt haben; und obgleich es widersprüchlich sein mag, elend zu sein und trotzdem fortzubestehen, so besteht es trotzdem ungeachtet seines Elends immer fort.
343
Prodita lege.
Impleta cerne.
344
Die Kanoniker.
Am Anfang der Kirche dienen die Ketzer als Zeugnis für die Kanoniker [8].
345
Als Nebukadnezar das [jüdische] Volk in die Verbannung führte, hatte er ihnen, damit man nicht glaubte, daß das Zepter von Juda gewichen wäre, im voraus gesagt, daß sie nur kurze Zeit dort wären und daß sie zwar dort wären, daß sie aber wieder in ihre Würde eingesetzt würden [9].
Sie wurden fortwährend von den Propheten getröstet; ihre Könige bestanden weiterhin.
Die zweite Zerstörung [10] jedoch ist ohne Verheißung auf Wiedereinsetzung, ohne Propheten, ohne König, ohne Tröstung und ohne Hoffnung, weil das Zepter auf immer von ihnen gewichen ist.
346
Moses lehrt als erster die Trinität [11], die Erbsünde, den Messias.
David, ein großer Zeuge.
Ein König, gut, gnädig, eine schöne Seele, ein trefflicher Geist, mächtig; er verkündet [12], und sein Wunder trifft ein. Dies ist unbeschreiblich.
Er hätte nur zu sagen brauchen, daß er der Messias sei, wenn er eitel gewesen wäre, denn die Weissagungen über ihn sind deutlicher als über Jesus Christus.
Dasselbe gilt für Johannes [den Täufer].
347
Wer hat die Evangelisten die Eigenschaften einer ganz und gar erhabenen Seele gelehrt, um diese so vollkommen in Jesus Christus abzukonterfeien? Weshalb lassen sie ihn in seinem Todeskampf schwach erscheinen? Verstehen sie es nicht, einen standhaften Tod darzustellen? Doch! Denn derselbe Lukas stellt den Tod des Heiligen Stephanus [13] als standhafter dar als den Tod Jesu Christi.
Sie verleihen ihm also das Attribut der Furcht, ehe die Notwendigkeit zu sterben gekommen ist, und hernach zeigen sie ihn vollkommen standhaft.
Aber sie stellen ihn nur dann so verwirrt dar, wenn er sich selbst verwirrt [14]; und wenn die Menschen ihn verwirren, dann ist er vollkommen standhaft.
348
Der Eifer der Juden für ihr Gesetz und ihren Tempel. Josephus und der Jude Philon, Ad Caium [15].
Welches andere Volk zeigt einen solchen Eifer? Jene mußten einen solchen Eifer haben [16].
(Gleichnisse)
Jesus Christus wird geweissagt in Hinblick auf die Zeit und auf den Zustand der Welt. Der Fürstenstab zu seinen Füßen gewichen [17], und das Vierte Königreich [18].
Wie glücklich man doch ist, ein solches Licht in dieser Finsternis zu haben!
Wie schön es doch ist, mit den Augen des Glaubens zu sehen, wie Darius und Kyrus, Alexander, die Römer, Pompeius und Herodes, ohne es selbst zu wissen, zur Verherrlichung des Evangeliums wirken.
349
Das scheinbare Mißverhältnis der Evangelien [19].
350
Die Synagoge ist der Kirche vorangegangen: die Juden den Christen. Die Propheten haben die Christen vorhergesagt: Johannes [der Täufer] Jesus Christus.
351
Makrobius. Unschuldige, von Herodes getötete Kinder [20].
352
Jedermann kann vollbringen, was Mohammed vollbracht hat, denn er hat überhaupt keine Wunder gewirkt, und er ist nicht vorhergesagt worden. Niemand aber kann das vollbringen, was Jesus Christus vollbracht hat.
353
Die Apostel sind entweder betrogen worden oder Betrüger gewesen. Beides ist schwer zu glauben, denn es ist unmöglich, einen Menschen für ein auferstandenes Wesen zu halten.
Solange Jesus Christus in ihrer Gesellschaft war, konnte er ihnen beistehen. Doch wer hat sie zu ihrem Handeln bewegt, wenn er ihnen danach nicht erschienen ist?
[XXV] PROPHEZEIUNGEN
354
Untergang der Juden und der Heiden durch Jesus Christus.
Omnes gentes venient et adorabunt eum [21].
Parum est ut usw., Jesaja [22].
Adorabunt eum omnes reges [24].
Dabit maxillam percutienti [26].
Dederunt fel in escam [27].
355
Daß dann die Götzendienerei vernichtet würde, daß dieser Messias alle Götzen stürzen und die Menschen zur wahren Gottesverehrung [28] führen würde.
Daß die Götzentempel gestürzt würden und daß ihm unter allen Völkern und an allen Orten der Welt ein reines Opfer [29] dargebracht würde, und keine Tieropfer [30].
356
Daß er die Menschen den rechten Weg lehren würde [31].
Und niemals, weder vorher noch nachher, ist irgendein Mensch erschienen, der etwas so Göttliches gelehrt hätte, das dem nahegekommen wäre [32].
357
Daß er König der Juden und der Heiden [33] sein würde. Und wir sehen diesen König der Juden und der Heiden von den einen wie den andern, die sie beide auf seinen Tod [34] sinnen, gleichermaßen unterdrückt, und wie er über beide herrscht und sowohl den Moseskult in Jerusalem vertilgt, dessen Mittelpunkt diese Stadt war und aus dem er seine erste Kirche macht, sowie den Götzenkultus in Rom, dessen Mittelpunkt diese Stadt war und aus dem er seine Hauptkirche macht.
358
Und was all dies überstrahlt, ist die Verkündigung all dessen, damit man nicht etwa behaupte, daß es nur durch Zufall geschehen wäre.
Jeder, der nur noch acht Tage zu leben hat, wird nicht finden, daß der Vorteil [35] darin bestehe, zu glauben, daß all dies keine Fügung des Zufalls [36] sei.
Wenn uns nun die Leidenschaften nicht festhielten, so wären acht Tage und einhundert Jahre dasselbe [37].
359
Nachdem viele vorher erschienen sind, ist zuletzt Jesus Christus erschienen, um zu verkünden: Siehe, ich bin da, und siehe, die Zeit ist erfüllt. Wovon die Propheten gesagt haben, daß es im Verlauf der Zeit geschehen sollte, davon sage ich euch, daß dies meine Apostel erfüllen werden. Die Juden werden verworfen [38] werden, Jerusalem wird bald zerstört [39] werden und die Heiden werden zur Erkenntnis Gottes [40] gelangen (Celsus [41] belustigte sich darüber). Meine Apostel werden all dies erfüllen, nachdem ihr den Erben des Weinberges [42] getötet haben werdet.
Und darauf haben die Apostel zu den Juden gesagt: Ihr werdet verflucht sein. Und zu den Heiden: Ihr werdet zur Gotteserkenntnis gelangen. Und das ist daraufhin eingetroffen.
360
Daß man dann seinen Nächsten nicht mehr unterweisen wird, indem man sagt: „Siehe den Herrn“, DENN GOTT WIRD SICH ALLEN ZU ERKENNEN GEBEN [43].
Eure SÖHNE WERDEN PROPHETISCH BEGABT SEIN [44]. Ich werde meinen Geist und meine Ehrfurcht IN EUER HERZ [45] ergießen.
All dies ist ein- und dasselbe.
Weissagen bedeutet, nicht durch äußerliche Beweise, sondern durch innere und UNMITTELBARE Eingebung von Gott reden.
[1] Siehe Fragment Nr. 345. In Jer, XXV, 11-12, wird prophezeit, daß die babylonische Gefangenschaft der Juden siebzig Jahre dauern würde.
[3] Über dieses Fragment, siehe J. Mesnard: „Die Thematik der drei Ordnungen im Aufbau der Betrachtungen“, in Die Kultur des 17. Jhdt., Paris, PUF, 1992, S 462-484; siehe ferner die Spezialausgabe der Zeitschrift über Metaphysik und Moral: Die „Drei Ordnungen“ von Pascal, März 1997, Nr. 1.
[4] Diese Stelle, wie auch das gesamte Fragment, beruht auf jenem mathematischen Prinzip, das von Pascal in seiner Arbeit Vermehrung numerischer Potenzen folgendermaßen formuliert wurde: „Größen einer beliebigen Art, in welcher Menge man will, zur Größe einer höheren Art hinzugefügt, vermehren diese Art um nichts. Folglich fügen die Punkte nichts zu den Linien hinzu, die Linien nichts zu den Oberflächen, die Oberflächen nichts zu den Körpern“ (Gesammelte Werke, II, S 1271).
[5] Liturgische Formel: das Sanctus der Heiligen Messe.
[6] Plutarch (Marcellus, 14) macht aus Archimedes einen Verwandten von Hieron, den Tyrann von Syrakus.
[7] „Lies die Prophezeiungen. Sieh, was in Erfüllung gegangen ist. Sammle, was noch zu erfüllen verbleibt.“ Nach Augustinus, Brief 137, 4, Nr. 16.
[8] Als kanonischer Verfasser gilt jener, der in den Kanon der Heiligen Schrift Eingang gefunden hat: sein Buch ist Teil des offiziellen Verzeichnisses der biblischen Bücher, die von der katholischen Kirche als von Gott inspiriert anerkannt werden. Die Ketzer „dienen zum Zeugnis der Kanoniker“, sei es, weil diese Kirchengegner die Auswahl der Verfasser, welche die Kirche vorgenommen hat, bestätigen, sei es, weil sie die Kirche, wenn sie diese Auswahl anfechten, zu einer deutlichen Darlegung der Gründe, derentwegen sie diese Auswahl vorgenommen hat, veranlassen.
[9] Siehe Fragment Nr. 336.
[10] Des Tempels von Jerusalem (durch die Heere des Titus 70 n. Chr.). Die erste erfolgte durch Nebukadnezar im Jahre 587 v. Chr.
[11] Zum Beispiel in Gen, I, 26 (einziger und mannigfacher Gott) und in Gen, XVIII (die Erscheinung der drei Männer vor Abraham).
[12] Sei es seinen Sieg über Goliath in 1Kön (heute: 1Sam), XVII, 36-37 und 46-47, sei es den Messias in seinen Psalmen.
[13] Apg, VII, 58 (nach der Bibel von Sacy; in anderen Quellen: 58-59 oder 59-60).
[14] Siehe Fragment Nr. 749.
[15] Flavius Josephus (siehe Fragment Nr. 326, Anm. Nr. 478) in seinen Jüdischen Altertümern, XVIII, 11, und der griechische Philosoph jüdischer Abstammung, Philon von Alexandria (13 v. Chr.-54 n. Chr.) in seiner Botschaft an Caius berichten von der lebhaften Ablehnung, die Kaiser Caius Caligula, der seine Statue im Tempel von Jerusalem aufstellen lassen wollte, von den Juden entgegengebracht wurde.
[16] Damit die in der Heiligen Schrift enthaltenen Weissagungen in untadeligem und vollständigem Zustande bewahrt würden.
[17] Gen, XLIX, 10: „Nicht weicht der Herrscherstab von Juda noch der Fürstenstab von seinen Füßen (dux de femore eius), bis der kommt, dem er gebührt und dem der Völker Gehorsam gehört.“ Pascal überträgt hier wörtlich, was er anderswo auf eine wesentlich deutlichere Weise wiedergibt: „Nicht weicht der Herrscherstab von Juda, noch der Gesetzgeber zwischen seinen Füßen...“ (Fragment Nr. 718), „noch der Verwalter und der Gesetzgeber von seinen Nachkommen“ (Fragment Nr. 719).
[18] Siehe die Weissagung von Dan, II in Fragment Nr. 720. Die vier Königreiche werden in einer anderen Vision in Dan, VII vorgestellt.
[19] Siehe Fragment Nr. 268.
[20] Siehe Fragment Nr. 623.
[21] „Alle Enden der Erde sollen dessen gedenken und zum Herrn sich bekehren, vor ihm sich anbetend beugen alle Geschlechter der Völker!“ Vgl. Psalm XXII, 28 (XXI, 29-30).
[22] Jes, XLIX, 6. Siehe Fragment Nr. 254.
[23] Ps II, 8, wo Gott sich an den Messias wendet: „Erbitte von mir, und ich gebe dir Völker zum Erbe, zu deinem Besitz die Grenzen der Erde.“
[24] Ps LXXII, 11 (LXXI, 11): „Alle Könige sollen ihm huldigen, alle Völker ihm dienstbar sein.“
[25] Ps XXXV, 11 (XXXIV, 13): „Ruchlose Zeugen“ erheben sich wider ihn, der nichts als Güte war. Diese und die beiden folgenden Stellen werden traditionell als Weissagungen in Hinblick auf den Leidensweg Christi verlesen. Vgl. Mt, XXVI, 59-61: „Die Hohenpriester und der ganze Hohe Rat suchten ein falsches Zeugnis gegen Jesus, um ihn zum Tode verurteilen zu können, doch sie fanden nichts, obwohl viele falsche Zeugen auftraten. Zuletzt kamen zwei und sagten...“
[26] Wehklagen des Jeremias, III, 30: „Er wird die Wange jenen hinhalten, die ihn schlagen.“ Vgl. im Neuen Testament Mt, V, 39 und XXVI, 67 sowie Joh, XVIII, 22.
[27] Ps LXIX, 22 (LXVIII, 26): „Sie gaben mir als Nahrung Gift und Essig für den Durst als Trank.“ Vgl. Mt, XXVII, 34: ehe die Soldaten Jesus kreuzigen, geben sie ihm „Wein, mit Galle vermischt, zu trinken“.
[28] Jes, II: „Am Ende der Tage wird es geschehen: Da steht der Berg des Hauses des Herrn an der Spitze der Berge festgegründet und ragend über die Hügel, und alle Völker strömen zu ihm“ (Vers 2); „doch die Götzen verschwinden ganz und gar“ (Vers 18).
[29] Ein reines Opfer: Jesus Christus selbst, der im eucharistischen Opfer seinem Vater dargebracht wird. Vgl. Mal, I, 11: „Denn vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Untergang ist mein Name groß unter den Völkern, und an jedem Orte wird meinem Namen Rauchopfer dargebracht und reine Opfergabe; denn groß ist mein Name unter den Völkern, spricht der Herr der Heerscharen.“
[30] Ps L, 9 (XLIX, 10): „Ich nehme den Jungstier aus deinem Stall nicht an, nicht Böcke aus deinen Hürden“, spricht der Herr.
[31] Jes, II, 3: die Völker sprechen: „Auf, laßt uns steigen zum Berge des Herrn und zum Hause des Gottes Jakobs, daß er uns seine Wege lehre und wir schreiten auf seinen Pfaden.“ Siehe Fragment Nr. 734.
[32] Vgl. die Antwort der Soldaten an jene, die sie ausgesandt hatten, um Jesus zu verhaften: „Noch niemals hat ein Mensch so geredet, wie dieser Mensch redet.“ (Joh, VII, 46).
[33] Siehe Fragment Nr. 354: Postula a me und adorabunt eum omnes reges.
[34] Siehe Fragment Nr. 461.
[35] Siehe Fragment Nr. 186.
[36] Die Ausgabe von Port Royal vervollständigt den Satz folgendermaßen: „ ... hätte ganz und gar den Verstand verloren“.
[37] Siehe Fragment Nr. 5 u. 191.
[38] Zum Beispiel bei Mt, XXI, 43; XXIII, 34.
[39] Zum Beispiel bei Lk, XIII, 34-35; XXI, 20.
[40] Zum Beispiel bei Mt, VIII, 11; XII, 21.
[41] Celsus ist ein antichristlicher Polemiker (vgl. Fragment Nr. 239) des 2. Jhdt. Er ist Verfasser einer Wahren Rede, die von Origenes in seinem im Jahre 248 n. Chr. verfaßten Werke Wider Celsus widerlegt wurde.
[42] Der Erbe des Weinberges: Jesus Christus selbst. Siehe Gleichnis der mordgierigen Winzer bei Mk, XII, 1-9.
[43] Jer, XXXI, 34. Pascal übersetzt jenes omnes cognoscent („alle werden erkennen“ den Herrn) von Jeremias mit „Gott wird sich allen zu erkennen geben“, weil die „Empfindung“, welche durch die Unmittelbarkeit einer Überzeugung bezeichnet wird, für ihn – fern von aller Gefühlsduselei – eine Art von Erkenntnis mit Bezug auf „das Herz“ darstellt (siehe Fragment Nr. 142).
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