Sonett
Wenn abends auf dem Felde sanft entfliehen
ins Schattenreich die letzten gold’nen Funken,
von fern erwacht der Klageruf der Unken
wo Dorn und Strauch am Moorgestade blühen,
– in Feuerlohen alle Wolken glühen,
ist längst die Sonne an den Höh’n versunken;
gen Himmel drängt der Blick! – und wonnetrunken
seh’ eine späte Kranichschar ich ziehen.
Der Abendwind rauscht leis’ durch Blätterkronen
und leuchtend, über dunklen Silhouetten
sieht man des Äthers Empyreum thronen.
Mir ist, als wandle ich an heil’gen Stätten
wo Sylphen heimlich in den Weiden wohnen
ein Erdenkind an ihre Brust zu betten.
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