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Am Dorfplatz steht, von Weinlaub ganz umsponnen
so still verträumt des Städtchens alter Bronnen,
der murmelnd unter hohen Linden fließt
und in ein steinern Becken sich ergießt.
Sanft mit den Hüften wiegend, naht ein Mädchen –
das schönste wohl ist’s in dem ganzen Städtchen –
den ird’nen Krug in ihrer zarten Hand,
tritt sie gar lieblich an den Brunnenrand.


Mit kirschenrotem Mund und blonden Zöpfen
beugt sie vornüber sich, den Quell zu schöpfen.
Es ruht auf ihr manch wonnevoller Blick! –
Mit holdem Liebreiz lächelt sie zurück!
Holdselig, wie in plötzlichem Erschrecken
neigt rückwärts sie errötend sich vom Becken;
weil sie – doch ach, der Schreck ist nur gespielt –
den Blick nach ihrem Busen hat gefühlt!

Sie lächelt noch, den Leutchen zum Gefallen
und wendet sich, um rasch nach Haus zu wallen.
Ihr Lächeln schwindet! – Traurig wird der Blick!
O Schöne, traun, wie flüchtig bloß dein Glück?
Die blauen Augen scheinen tief zu trauern,
im Busen schlägt ein junges Herz in Schauern:
Was kann mir Armen denn nur Schönheit sein?

O Sehnsucht, du! – Mein Herz ist so allein!




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