SECUNDAE PARTIS
Ars lyrica
I. SPECIFISCHE VERSLEHRE UND VERSARTEN
1) DER VERS ALS COMPOSITUM ODER METRONEM ZWEIER ODER MEHRERER VERSFÜSSE
Wie wir im ersten Abschnitt unseres Büchleins schon bemerkten, lassen sich aus den vier Versfüßen sämtliche im nachfolgenden genannten Versarten ableiten; wir haben den Vers deshalb auch als compositum oder metronem zweier oder mehrerer Versfüße bezeichnet. Freilich macht das bloße Aneinanderreihen von Versfüßen noch lange keinen trefflichen Vers; es bedarf, neben dem nötigen Talente, langer und beständiger Übung, um den Vers mit sicherer Hand zu setzen und die Stilmittel so zu gebrauchen, damit sie den besten Absichten des Dichters dienstbar seien. Um das metrische Wesen des Verses bestmöglich begreiflich zu machen, wollen wir, von seiner kleinsten Einheit ausgehend, nach der synthetischen Weise Schritt für Schritt zur nächstgrößeren, übergeordneten Einheit fortschreiten, bis uns im fertigen Gedichte der Vers gleichsam als Gattungsbegriff begegnet.
2) DIE VERSZEILE
Der Vers als compositum versetzt uns in die Notwendigkeit, demselben im Interesse der ars lyrica eine bestimmte Grenze zu setzen; gliche jener anders doch einer Art perpetuum mobile, dessen kleinste Glieder sich zwar in endloser Reihe fortbewegten, aber dennoch nie zur Ruhe kämen, und es erginge uns damit wohl ebenso wie bei der berühmten Frage, ob das Huhn oder das Ei zuerst war, indem ein Vers wie einen Anfang so ein Ende als schlechthin notwendige Bedingung erfordert, um ihn überhaupt dem metrischen Gesetze subordinieren zu können. Seine Begrenztheit macht hier zugleich sein Wesen aus, und so hat sich in der historischen Tradition der ars lyrica eine bestimmte Länge constituiert, welche sich nach zweierlei Richtungen hinbewegt: einerseits wird durch die Anzahl der Versfüße, also der Hebungen und Senkungen, der betonten wie unbetonten Silben, die Länge der Verszeile bestimmt, und andererseits wirkt die Anzahl der Verszeilen auf die Länge der Strophe hin; die Zahl der Strophen wiederum ründet sich zur fertigen, lyrischen Einheit!
Die Verszeile ist ein höchst komplexes Gebilde, das im einfachsten Falle sich an eine Versart hält; im specifischen Falle freilich sind die unterschiedlichsten composita möglich, sodaß es zuweilen gar schwer hält, eine Versart mit apodiktischer Gewißheit zu bestimmen. So können sich etwa jambische mit anapästischen Versen mischen, wie auch eine Verquickung von Trochäus und Daktylus vorkommt. Allein die Mannigfaltigkeit des Verses bringt es mit sich, daß dieser keineswegs durchgehends alternierend auftreten, ja nicht einmal sich an ein vorgegebenes Versschema halten muß; vielmehr kann es vorkommen, ebenso wie unterschiedliche Versfüße innerhalb einer Verszeile einander abwechseln, daß die einzelnen Verszeilen z. B. jambisch oder trochäisch alternieren oder man, wie etwa beim Knittelvers, gar nur die Anzahl der Hebungen beobachtet, die Füllungsfreiheit zwischen letzteren im vollen Umfange quodlibet benützend. Bei alledem stellen wir fest, daß eine Verseinheit dessenungeachtet zumeist gewisse, charakteristische Merkmale aufweist, nach denen sie bestimmt und damit einem Grundtypus zugeordnet werden kann, mögen die einzelnen Vers- und Reimarten auch den mannigfachsten Changierungen unterliegen.
3) DIE WICHTIGSTEN VERSARTEN DER DEUTSCHEN LYRIK
Die wichtigsten Versarten der deutschen Lyrik verdanken wir vorzugsweise der klassischen Zeit, wo sie mit Goethe, Schiller, Lessing, Bürger sowie andern ihre höchste Blütezeit erlebte und manche Prägung erfuhr, die stilbildend für die ganze deutsche Lyrik werden sollte; von ihrem Einfluß bei der Einführung fremder Versarten werden wir später noch vernehmen.
Mit dem Nibelungen- und Knittelvers begegnen uns zwei Versarten der deutschen Sprache, die schon in vorklassischer Zeit im Gebrauche waren, wovon sich erstere namentlich auf die nordische Heldendichtung beschränkt sowie letztere durch die Einführung der klassischen Versarten ihre vormalige Bedeutung verlor.
A) JAMBISCHER VERS
a) JAMBISCHER FÜNFHEBER UND BLANKVERS
Einer der wohl am häufigsten gebrauchten, deutschen Versarten ist der Jambische Fünfheber. Er ist jambisch alternierend und endet im Reim zumeist abwechselnd mit stumpfer und klingender Kadenz. Das allgemeine Versschema des jambischen Fünfhebers lautet also:
X — X — X — X — X — (X)
Friedrich von Matthisson, Erinnerung am Genfersee
Der Fischer singt im Kahne, der gemach
X — X — X — X — X —
Im rothen Wiederschein zum Ufer gleitet,
X — X — X — X — X — X
wo der bemoosten Eiche Schattendach
X — X — X — X — X —
die netzumhang’ne Wohnung überbreitet.
X — X — X — X — X — X
Tritt der jambische Fünfheber reimlos auf, bezeichnen wir ihn als Blankvers. Der Blankvers ist seit der klassischen Zeit die Form des deutschen Dramas schlechthin und wechselt unregelmäßig zwischen stumpfer und klingender Kadenz. Häufig gebrauchte Stilmittel sind Versbrechung, Stichomythie und Antilabe. Stichomythie bezeichnet den raschen Dialogwechsel von Verszeile zu Verszeile, sowie Antilabe die Aufteilung einer Blankverszeile im Dialog auf zwei oder mehrere dramatis personae.
William Shakespeare, Romeo und Julia
Es war die Nachtigall, und nicht die Lerche,
X — X — X — X — X — X
die eben jetzt dein banges Ohr durchdrang;
X — X — X — X — X —
sie singt des Nachts auf dem Granatbaum dort.
X — X — X — X — X —
Glaub, Lieber, mir: es war die Nachtigall.
X — X — X — X — X —
Beispiel für eine Antilabe
Wärterin.
Sonst möge Gott mich strafen!
X — X — X — X
Julia. Amen.
— X
Wärterin. Was?
—
b) JAMBISCHER VIERHEBER
Die analoge Form zum jambischen Fünfheber bildet der jambische Vierheber mit vier alternierenden Jamben, der in der deutschen Lyrik ebenfalls häufig vorkommt. Das allgemeine Versschema des jambischen Vierhebers lautet also:
X — X — X — X — (X)
Friedrich Schiller, Die Kraniche des Ibykus
Zum Kampf der Wagen und Gesänge,
X — X — X — X — X
Der auf Korinthus’ Landesenge
X — X — X — X — X
Der Griechen Stämme froh vereint,
X — X — X — X —
Zog Ibykus, der Götterfreund.
X — X — X — X —
c) JAMBISCHER DREIHEBER
Weniger häufig, aber regelmäßig treffen wir auf Beispiele des jambischen Dreihebers, dessen Kürze der Verszeilen einen insbesondere schönen und regelmäßigen Wohllaut im alternierenden Duktus erzeugt. Das allgemeine Versschema des jambischen Dreihebers lautet also:
X — X — X — (X)
Friedrich von Matthisson, Mondscheingemälde
Im Lichte wehn die Ranken
X — X — X — X
Der öden Felsenkluft;
X — X — X —
Den Berg, wo Tannen wanken,
X — X — X — X
umschleiert weißer Duft.
X — X — X —
B) TROCHÄISCHER VERS
a) TROCHÄISCHER FÜNFHEBER
Wie bereits im ersten Abschnitt erwähnt, sind trochäische Verse weit weniger häufig als jambische. Aufgrund seiner Länge selten vorkommend ist der trochäische Fünfheber, bestehend aus fünf alternierenden Trochäen; auch hier wechselt der Reim zumeist zwischen stumpf und klingend. Das allgemeine Versschema des trochäischen Fünfhebers lautet also:
— X — X — X — X — (X)
Gottfried August Bürger, Fortunens Pranger
O wie manchem edlen Tugendsohne
— X — X — X — X — X
Gönnte sie kaum seinen Bettelstab,
— X — X — X — X —
sie, die dennoch Zepter, Reich und Krone
— X — X — X — X — X
oft dem tollsten Oran-Utan gab!
— X — X — X — X —
b) TROCHÄISCHER VIERHEBER
Am häufigsten von allen trochäischen Versarten kommt der trochäische Vierheber vor; analog zum trochäischen Fünfheber besteht er aus vier alternierenden Trochäen. Das allgemeine Versschema des trochäischen Vierhebers lautet also:
— X — X — X — (X)
Friedrich Schiller, Der Jüngling am Bache
Horch, der Hain erschallt von Liedern,
— X — X — X — X
und die Quelle rieselt klar!
— X — X — X —
Raum ist in der kleinsten Hütte
— X — X — X — X
Für ein glücklich liebend Paar.
— X — X — X —
c) TROCHÄISCHER DREIHEBER
Auch trochäische Dreiheber mit drei alternierenden Trochäen treffen wir in der deutschen Lyrik zuweilen an. Da der Vers aufgrund des fehlenden Auftaktes sehr kurz ist, wechseln die Verszeilen häufig zwischen dreihebig und vierhebig, wobei letztere stets auf einer betonten Silbe endet. Das allgemeine Versschema des trochäischen Dreihebers lautet also:
— X — X — (X)
Friedrich von Matthisson, Die Kindheit
Wenn die Abendröthe
— X — X — X
Dorf und Hain umwallt,
— X — X —
und die Weidenflöte
— X — X — X
hell zum Reigen schallt.
— X — X —
C) NIBELUNGENVERS
Der Nibelungenvers entstammt der nordischen Heldendichtung und gilt wahrscheinlich als eine der ältesten Versarten deutscher Lyrik. Der Vers besteht aus einer Langzeile, die durch eine Zäsur oder Dihärese in zwei Halbverse geteilt wird, deren ersten wir als Anvers, deren zweiten als Abvers bezeichnen. Obwohl Auftakt und Metrum zum Teil verschieden sind, lassen sich doch gewisse iterative Eigenschaften beobachten, die ihn entsprechend charakterisieren. So endet der Anvers zumeist mit einer klingenden, während der Abvers der Regel nach mit einer stumpfen Kadenz abschließt; insbesondere auffallend ist, daß der Abvers der letzten Langzeile vier Hebungen besitzt, während alle übrigen Verse der Strophe meist nur jeweils drei Hebungen aufweisen. Wenn wir den Vers der Majorität seiner Erscheinung nach begreifen, läßt er sich im allgemeinen Versschema etwa folgendermaßen darstellen.
Helmut de Boor, Übersetzung aus dem Nibelungenlied
Ich kann euch nicht bescheiden, // was weiter noch geschah.
X — X — X — X // X — X — X —
Hier hat die Mär ein Ende: // das ist der Nibelunge Not.
X — X — X — X // X — X — X — X —
Wir können den Nibelungenvers also grundsätzlich als jambisch alternierend definieren, wobei die einzelnen Halbzeilen vor allem der Abverse häufig auftaktlos erscheinen und also auf einer betonten Silbe beginnen; dennoch kann eine solche Kategorisierung nur bedingungsweise getroffen werden, da regelmäßig unregelmäßige Wechsel im Metrum auftreten.
D) KNITTELVERS
Wir erwähnten bereits, daß der Knittelvers schon in vorklassischer Zeit im Gebrauche war, etwa bei den Meistersingern; Sebastian Brant und Hans Sachs haben sich seiner bedient, und sogar der große Schiller hat ihn in seiner Wallenstein-Trilogie verwendet. Über ihn läßt sich sagen, daß sein vorzüglichstes Merkmal in der Anzahl der Hebungen besteht, deren der Zahl nach zumeist vier sind, während die ältere Form des Knittelverses sich noch vorzugsweise an die Silbenzahl hielt; auch ist der ursprünglich mit demselben verknüpfte Paarreim einer freieren Anwendung aller möglichen Reimarten gewichen. So gleicht etwa die jüngere Form des Knittelverses in vielen Stücken schon dem jambischen Vierheber, und nur gelegentliche Unregelmäßigkeiten im Versbau verraten noch seinen Archetypus; seiner allgemeinsten Kennzeichnung nach ist zu sagen, daß alleine die Vierzahl der Hebung ihn als solchen ausweist; auch drei Hebungen kommen zuweilen vor. Was die Anzahl der Silben betrifft, herrscht ausgebreitetste Füllungsfreiheit.
Hans Sachs, Der fahrend Schüler ins Paradeis
Denn zieh man Schad gen Schaden ab,
X — X — X — X —
darmit man Fried im Ehstand hab
X — X — X — X —
und kein Uneinigkeit aufwachs,
— — — — X — — —
das wünschet uns allen Hans Sachs.
X — X X — X X —
In der dritten Verszeile wäre bei den Spondeen theoretisch auch eine Betonung auf der ersten Silbe denkbar. Da der Vers, obzwar ein Knittelvers, in den ersten beiden Verszeilen jambisch auftritt, erscheint es folgerichtig, ihn in der dritten ebenfalls jambisch fortzuführen; die vierte Verszeile besitz nur drei Hebungen.
Friedrich Schiller, Wallensteins Lager
Der versteht sich auf solche Sachen,
— X — X X — X — X
kann bei dem Friedländer alles machen,
— X X — X X — X — X
hat auch einen großen Stein im Brett
— — X X — X — X —
bei des Kaisers und Königs Majestät.
X X — X X — X — X —
Auch hier wäre in der dritten Verszeile beim Spondeus theoretisch eine Betonung auf der ersten Silbe möglich. Da in diesem Falle drei unbetonte Silben aufeinander folgen würden, erscheint es folgerichtig, die Betonung auf die zweite Silbe zu legen.
4) WICHTIGSTE FREMDE VERSARTEN DER DEUTSCHEN LYRIK
Nicht allein revolutionierten die Dichter der klassischen Zeit die deutsche Lyrik von Grund auf; es gilt außerdem als ihr größtes und unschätzbarstes Verdienst, daß die antiken Versarten im Sinne des Hellenismus eine neue Renaissance erlebten und man sich, wie später die Romantiker, mit lebhaftem Eifer den fremdsprachlichen Dichtungen zuwandte, welches viel dazu beitrug, fremden Versarten den Eingang in die deutschsprachige Lyrik zu ebnen; Klopstock machte sich um die Ode verdient, und Gryphius und Silesius nahmen sich des Alexandriners an. Im Folgenden wollen wir versuchen, einen Überblick über die wichtigsten fremden Versarten der deutschen Lyrik zu geben.
a) ALEXANDRINER
Aus der französischen Dichtung übernommen wurde der Alexandriner, der sich namentlich in der Barockzeit großer Beliebtheit erfreute. Im Aufbau gleicht er dem Nibelungenvers, indem er ebenfalls aus einer Langzeile oder Langvers besteht, der durch eine Zäsur oder Dihärese in zwei Halbverse geteilt wird. Der Alexandriner ist jambisch alternierend, d. h. der Anvers beginnt mit Auftakt und endet stets auf einer betonten Silbe, während der Abvers zwischen stumpfer oder klingender Kadenz changieren kann. Der Alexandriner tritt gewöhnlich im Paarreim auf und heißt dann heroischer Alexandriner; wird er zusammen mit dem umarmenden oder umschlungenen Reim vorgestellt, sprechen wir vom elegischen Alexandriner. Das allgemeine Versschema des Alexandriners lautet also:
X — X — X — // X — X — X — (X)
Angelus Silesius, Der cherubinische Wandersmann
Wird Christus tausendmal // zu Betlehem geboren
Und nicht in dir, du bleibst // noch ewiglich verloren.
X — X — X — // X — X — X — X
b) HEXAMETER
Der Hexameter gilt mit Gewißheit als der „König“ unter jenen Versarten, mit dem die Antike die deutsche Lyrik beschenkt und bereichert hat. Spätestens seit der Übertragung der Ilias und Odyssee durch Johann Heinrich Voß ist uns der Hexameter ein Begriff; Goethe und Schiller endlich etablierten ihn als das unveräußerlichste Erbe der Antike und den vielleicht bedeutendsten unter allen fremden Versarten der deutschen Lyrik. Der Hexameter ist daktylisch alternierend und besteht aus sechs Daktylen, deren vier erste quodlibet zu einem Spondeus oder Trochäus verkürzt werden können; allein der fünfte Versfuß ist notwendig ein Daktylus, ebenso wie der sechste Versfuß stets notwendig katalektisch, als spondeisch oder trochäisch verkürzt erscheint. Das allgemeine Versschema des Hexameters lautet also:
— X (X) — X (X) — X (X) — X (X) — X X — X
Friedrich Schiller, Das Distichon
Im Hexameter steigt des Springquells flüssige Säule
— X — X X — X — X — X X — X
c) PENTAMETER
Der Pentameter erscheint stets nur in Konjunktion mit dem Hexameter; diese unverwechselbare Konstellation bezeichnen wir als Distichon. Der Pentameter besteht, ebenso wie der Hexameter, recht eigentlich aus sechs Daktylen, besitzt also der Zahl nach sechs Hebungen, und nicht, wie sein Name suggeriert, nur fünf; in der Mitte steht die Zäsur. Die ersten beiden Daktylen können quodlibet zu einem Spondeus oder Trochäus verkürzt werden. Vor und nach der Zäsur steht eine jeweils betonte Silbe: es kommt zu einem natürlichen Hebungsprall. Auch der Versschluß endet stets auf einer betonten Silbe, d. h. der letzte Daktylus erscheint, ebenso wie jener unmittelbar vor der Zäsur, stets um zwei Silben verkürzt, ist also brachykatalektisch. Das allgemeine Versschema des Pentameters lautet also:
— X (X) — X (X) — // — X X — X X —
Friedrich Schiller, Das Distichon
Im Pentameter drauf // fällt sie melodisch herab.
— X — X X — // — X X — X X —
II. STROPHENLEHRE UND STROPHENFORMEN
1) DIE STROPHE ALS COMPOSITUM ZWEIER ODER MEHRERER VERSZEILEN
Ebenso, wie wir den Vers als compositum zweier oder mehrerer Versfüße bezeichnet und demselben je nach Silbenanzahl die Verszeile als metrische Grenze angewiesen haben, gilt es nun, zwei oder mehrere Verszeilen unter die nächsthöhere übergeordnete Einheit, die Strophe, zu befassen. Die Strophe ist gleichsam jene metrische Einheit, die alle Merkmale der Metrik unter sich befaßt und durch regelmäßige Wiederholung zur fertigen Ballade oder Gedicht wird; diese Art der Wiederholung hat man später auch als Responsion bezeichnet. In Analogie zu den Verszeilen muß auch eine Strophe sich im fortlaufenden Gedichte nicht notwendig an dieselbe Form halten, sondern kann sowohl in Ansehung von Reim, Anzahl der Verszeilen und Hebungen sowie im Versmaß von Fall zu Fall changieren; dennoch ist die Mehrzahl unserer lyrischen Werke der Art beschaffen, daß sie zumeist die zuerst gewählte Strophenform beibehält.
2) WICHTIGSTE STROPHENFORMEN DER DEUTSCHEN LYRIK
In der historischen Tradition der Strophenlehre haben sich einige Formen der deutschen Lyrik als insbesondere häufig und in diesem Sinne klassisch etabliert; auch sie führen zumeist in die klassische Zeit zurück, wo sie zusammen mit den Versarten ihre finale und noch heute gültige Prägung erfuhren. Wir werden im Nachfolgenden versuchen, die wichtigsten Strophenformen der deutschen Lyrik vorzustellen und anhand von Beispielen nach ihren jeweiligen Merkmalen zu bestimmen.
a) ZWEIZEILER ODER COUPLET
Die kürzeste Strophenform finden wir mit dem Zweizeiler oder Couplet, der naturgemäß nur im Paarreim vorgetragen werden kann. Diese Art der Konstellation ist z. B. vorzüglich mit der Verwendung des Alexandriners in der deutschen Lyrik verknüpft, der sehr häufig in Reimpaaren oder Couplets dargestellt wurde. Gryphius und Silesius haben hiefür mannigfaches Beispiel gegeben, aber auch Dichter wie z. B. Theodor Storm oder Emanuel Geibel haben den Zweizeiler in allerlei metrischen Formen für Gedichte und Sinnsprüche verwendet.
Andreas Gryphius, Auf die Diane, Epigramme
Dian entblößt die Brust // und deckt ihr Angesicht.
Schämt sie sich vor ihr selbst? // Das Schämen schämt sich nicht.
b) VIERZEILER ODER QUARTETT
Wahrscheinlich die am häufigsten gebrauchte Strophenform überhaupt ist der Vierzeiler oder das Quartett. Es liegt dies wohl vorzüglich an der Tatsache, daß sich in der Vierzahl beinahe alle Reimarten und Metren darstellen und zwei Vierzeiler sich überdies (mit zumeist unterschiedlichen Reimstellungen) vortrefflich zu einem Achtzeiler oder Oktett verknüpfen lassen.
Ferdinand von Saar, Kindestränen
Willst du die Leiden dieser Erde,
der Menschheit Jammer ganz versteh’n,
mußt du mit scheuer Gramgebärde
ein Kind im stillen weinen sehn.
Mit dieser Strophe zeigt sich uns das klassische Beispiel eines jambischen Vierhebers, der im Versschluß zwischen klingender und stumpfer Kadenz wechselt; damit zusammen fällt naturgemäß der Kreuzreim. Diese Strophe steht wohl als Synonym für den Vierzeiler schlechthin, da er in dieser Form wahrscheinlich am häufigsten auftritt. Paarreime treten im reinen Vierzeiler wahrscheinlich deshalb weniger häufig auf, weil der Vierzeiler die kleinste natürliche Verseinheit ist, die den Kreuzreim erlaubt und sich in eben diesem Wechsel von klingender und stumpfer Kadenz der ganze Wohllaut des alternierenden Sprachduktus ergibt.
Ludwig Uhland, Die Kapelle
Droben stehet die Kapelle,
schauet still ins Tal hinab,
drunten singt bei Wies’ und Quelle
froh und hell der Hirtenknab’.
Unschwierig läßt sich diese Strophe als klassischer, trochäischer Vierheber bestimmen, dessen Versschluß zwischen klingender und stumpfer Kadenz wechselt; damit zusammen fällt der in der Strophe vorgestellte Kreuzreim.
Theodor Storm, Gott Amor
Wieder führ ich heut den Zug
Wie beim ersten Feste;
Amor bleibt die Hauptperson
In der Zahl der Gäste.
In dieser Strophe, die sich unschwierig als trochäisch bestimmen läßt, wechseln die Verszeilen zwischen vier- bzw. dreihebigen Trochäen; daraus ergibt sich der Wechsel zwischen stumpfer und klingender Kadenz. Der vorherrschende Reim ist der Kreuzreim, der in der vierhebigen Zeile jeweils mit einer Blindzeile wechselt.
Gottfried August Bürger, Frau Schnips (ein Märlein halb lustig, halb ernsthaft, samt angehängter Apologia)
Frau Schnipsen hatte Korn im Stroh,
und hielt sich weidlich lecker;
sie lebt in dulci Jubilo,
und keine war euch kecker.
Diese Strophe zeigt uns ein Beispiel, wo die Verszeilen zwischen vierhebigen und dreihebigen Jamben wechseln; die unterschiedliche Zahl an Hebungen bewirkt, daß der vierhebige Jambus mit stumpfer Kadenz in den Verszeilen mit einem dreihebigen Jambus mit klingender Kadenz changiert, und nicht (wie im ersten Beispiel dargestellt) im Wechsel mit einem jambischen Vierheber mit klingender Kadenz erscheint. Wie wir gesehen haben, bleibt der Versschluß sowohl beim trochäischen wie auch beim jambischen Versmaß stets akatalektisch, da die Anzahl der regelmäßig alternierenden Hebungen und Senkungen bzw. der betonten wie unbetonten Silben entscheidet; damit zusammen fällt naturgemäß der Kreuzreim.
c) SECHSZEILER ODER SEXTETT
Als Strophenform seltener vorkommend als der Vierzeiler ist der Sechszeiler oder das Sextett, dessen Anzahl an Verszeilen im Unterschied zum Vierzeiler auch den verschränkten Reim gestattet. Eine im Sechszeiler mit Vorliebe dargestellte Reimform ist der sogenannte Schweifreim, der sich aus der Synthese eines Paarreimes mit einem umschlungenen oder umarmenden Reim ergibt; dies bewirkt, daß die dritte sowie die letzte Verszeile aufeinander reimen. Da der Schweifreim recht eigentlich nur die beiden vorgenannten Reimarten miteinander verknüpft, haben wir ihn in der speziellen Reimlehre nicht insbesondere erwähnt. Auch der Sechszeiler kommt in allen möglichen Metren vor und wird außer im Schweifreim noch gerne in der Verknüpfung von Paarreim und Kreuzreim vorgestellt.
Friedrich von Schiller, Der Ring des Polykrates
Er stand auf seines Daches Zinnen,
und schaute mit vergnügten Sinnen
auf das beherrschte Samos hin.
„Dies alles ist mir untertänig“,
begann er zu Ägyptens König,
„gestehe, daß ich glücklich bin!“ –
Diese Strophe zeigt uns das klassische Beispiel eines Sechszeilers mit Schweifreim. Ebenso klassisch ist das Metrum aus vierhebigen Jamben, deren Verszeilen in den beiden Reimpaaren mit klingender, im Schweifreim mit stumpfer Kadenz enden.
Gottfried August Bürger, Die Weiber von Weinsberg
Wer sagt mir an, wo Weinsberg liegt?
Soll sein ein wackres Städtchen,
soll haben, fromm und klug gewiegt,
viel Weiberchen und Mädchen.
Kömmt mir einmal das Freien ein,
so werd’ ich eins aus Weinsberg frei’n.
Auch in dieser Strophe erkennen wir eine freie Verknüpfung von Kreuzreim und Paarreim. Das Versmaß ist jambisch, wobei im Kreuzreim die Verszeilen zwischen vier- und dreihebig sowie die Kadenz analog zwischen stumpf und klingend wechseln; im Paarreim herrscht die stumpfe Kadenz vor. Demselben Versbau folgen Bürgers Balladen „Der Raubgraf“ sowie „Der wilder Jäger“, wobei in letzterer die Verszeilen durchgängig vierhebig sind.
d) ACHTZEILER ODER OKTETT
Vor allem eine bei längeren Gedichten und Balladen beliebte Strophenform ist der Achtzeiler oder das Oktett, indem auf diese Weise die gesonderten Merkmale zweier Quartette gleichsam in eine einheitliche Form gegossen und miteinander verschmolzen werden können. Indem es bei Strophen nicht sowohl auf das Versmaß ankommt, das auch in kurzen Strophen quodlibet dargestellt werden kann, bieten sich bei ausgedehnter Strophenlänge gar vielfache Kombinationsmöglichkeiten in Ansehung des Reimes, sodaß hierbei die mannigfaltigsten Verschränkungen auftreten. In der Tat könnten wir den Achtzeiler als die strophenweise Verschmelzung zweier Quartette bezeichnen, dessen Einheit in dem des Sinnes wie der kunstvollen Verschränkung des Reimes gewahrt bleibt. Strophen mit mehr als acht Verszeilen treten in der deutschen Lyrik eher selten auf (Friedrich Schiller: Hero und Leander, Der Kampf mit dem Drachen; Johann Wolfgang von Goethe: Der Gott und die Bajadere).
Friedrich Schiller, Die Kraniche des Ibykus
Zum Kampf der Wagen und Gesänge,
der auf Korinthus’ Landesenge
der Griechen Stämme froh vereint,
zog Ibykus, der Götterfreund.
Ihm schenkte des Gesanges Gabe,
der Lieder süßen Mund Apoll;
so wandert’ er, an leichtem Stabe,
aus Rhegium, des Gottes voll.
Das klassische Beispiel einer Achterstrophe bietet uns Schillers Ballade „Die Kraniche des Ibykus“. Klassisch ist auch das Versmaß mit alternierenden, vierhebigen Jamben sowie die Verteilung der Reimzeilen, die im ersten Viererreim im Paarreim, im zweiten im Kreuzreim erscheinen; entsprechend ist die Kadenz im ersten Reimpaar klingend, im zweiten stumpf, während im fortlaufenden Kreuzreim des zweiten Viererreims klingend auf stumpf folgt.
Friedrich Schiller, Kassandra
Freude war in Trojas Hallen,
eh die hohe Feste fiel,
Jubelhymnen hört man schallen
In der Saiten goldnes Spiel.
Alle Hände ruhen müde
Von dem tränenvollen Streit,
weil der herrliche Pelide
Priams schöne Tochter freit.
Ebenso klassisch ist diese Achterstrophe, deren acht Verszeilen aus alternierenden, vierhebigen Trochäen bestehen. Die Strophe weist einen durchgängigen Kreuzreim auf, der entsprechend bald auf einer unbetonten, bald auf einer betonten Silbe endet.
Gottfried August Bürger, Lenore
Schön Liebchen schürzte, sprang und schwang
Sich auf das Roß behende;
Wohl um den trauten Reiter schlang
Sie ihre Lilienhände!
Und hurre hurre, hop hop hop!
Ging’s fort in sausendem Galopp,
daß Roß und Reiter schnoben,
und Kies und Funken stoben.
Die Achterstrophe ist jambisch alternierend, wobei sowohl vier- als auch dreihebige Jamben auftreten. Die Reimzeilen gliedern sich in vier Kreuzreim- und vier Paarreimzeilen, wovon erstere zwischen stumpfer und klingender Kadenz wechseln, letztere im ersten Paar stumpf, im zweiten Paar klingend erscheinen. Einen ähnlichen Aufbau zeigt Schillers Ballade „Der Gang nach dem Eisenhammer“, wohingegen hier sämtliche Zeilen des ersten Viererreimes mit einer stumpfen Kadenz bzw. der zweite Viererreim sämtlich mit vier Hebungen auftreten.
Johann Wolfgang von Goethe, Der Zauberlehrling
Hat der alte Hexenmeister
Sich doch einmal wegbegeben!
Und nun sollen seine Geister
Auch nach meinem Willen leben.
Seine Wort und Werke
Merkt ich und den Brauch,
und mit Geistesstärke
tu ich Wunder auch.
Diese Strophe zeigt in der ersten Hälfte vierhebige, in der zweiten Hälfte dreihebige Trochäen. Das Versmaß ist durchgängig trochäisch alternierend und der Reim im Kreuzreim dargestellt. Während die ersten vier Verszeilen sämtlich mit einer klingenden Kadenz enden, wechseln die zweiten vier Verszeilen zwischen klingend und stumpf.
e) IMPARITÄTISCHE STROPHE
Im selben Maße, als der Trochäus dem Jambus gegenüber seltener auftritt, treten Strophen mit imparitätischen Verszeilen Strophen mit paritätischen Verszeilen gegenüber selten auf. Allein die Dichter waren sich jener Herausforderung wohl bewußt, welche die überzählige Verszeile an sie stellte und welche Wirkung man mit ihrer Hilfe hervorzubringen imstande war. Im Folgenden wollen wir einige Beispiele dafür anführen, daß einige der besten Werke der deutschen Lyrik in Strophen mit imparitätischen Verszeilen verfaßt worden sind.
Friedrich Schiller, Die Bürgschaft
Zu Dionys, dem Tyrannen, schlich
Damon, den Dolch im Gewande;
Ihn schlugen die Häscher in Bande.
„Was wolltest du mit dem Dolche, sprich!“,
entgegnet ihm finster der Wüterich.
„Die Stadt vom Tyrannen befreien!“ –
„Das sollst du am Kreuze bereuen.“
„Die Bürgschaft“ Schillers ist wohl eines der bekanntesten deutschen Gedichte überhaupt. Die Strophe besitzt sieben Verszeilen und entspricht dem jambisch-anapästischen Metrum, wobei Jamben und Anapäste unregelmäßig wechseln; im allgemeinen läßt sich beobachten, daß entweder auf die erste oder zweite Hebung, oftmals sogar auf beide eine Doppelsenkung folgt. Das Reimschema lautet abbaacc. Wir stellen also fest, daß auf die erste Reimzeile sechs Reimpaare aufeinander folgen. Dennoch müssen wir, vom Endreim der ersten Verszeile ausgehend, die ersten fünf Verszeilen aufgrund des Reimschemas als Verschränkung von umschlungenem Reim und Paarreim betrachten und nur das letzte Reimpaar als echten Paarreim ansehen. Der Versschluß ist bei den Komplementärreimen zur ersten Verszeile stumpf, bei allen übrigen klingend.
Gottfried August Bürger, Des Pfarrers Tochter von Taubenhain
Allnächtlich herunter vom Rabenstein,
allnächtlich herunter vom Rade,
huscht bleich und molkicht ein Schattengesicht,
will löschen das Flämmchen, und kann es doch nicht,
und wimmert am Unkengestade.
Ebenfalls der Zahl nach imparitätisch zeigen sich die Verszeilen zu Bürgers Ballade „Des Pfarrers Tochter von Taubenhain“. Das Versmaß ist zum größten Teil anapästisch alternierend, wobei der erste Versfuß acephal, also im Interesse des Auftaktes um eine Silbe verkürzt auftritt; jedoch werden die Anapäste zuweilen durch Jamben ersetzt, sodaß von keinem durchgängig alternierenden Metrum gesprochen werden kann. Das Reimschema lautet xabba, d. h. die erste Verszeile ist, für sich stehend und reimlos, eine sogenannte Waisenzeile, während der anschließende Viererreim einen umschlungenen oder umarmenden Reim darstellt, dessen Außenreime eine klingende und dessen Innenreime eine stumpfe Kadenz aufweisen. Einen ähnlichen Versbau zeigt uns Bürgers Ballade „Der Bruder Graurock und die Pilgerin“.
Johann Wolfgang von Goethe, Die Braut von Korinth
Nach Korinthus von Athen gezogen
Kam ein Jüngling, dort noch unbekannt.
Einen Bürger hofft’ er sich gewogen;
Beide Väter waren gastverwandt,
hatten frühe schon
Töchterchen und Sohn
Braut und Bräutigam voraus genannt.
Sieben Verszeilen besitzt Goethes Ballade „Die Braut von Korinth“. Wir bestimmen das Versmaß der Majorität nach als trochäisch alternierend mit fünf Hebungen pro Verszeile, wobei die fünfte und sechste Verszeile mit nur je drei Hebungen stark verkürzt auftreten und so für einen höchst wirkungsvollen Wechsel im Rhythmus sorgen; das Reimschema, dem wir schon beim verschränkten Reim begegnet sind, lautet ababccb und kann als eine Verschränkung von Kreuzreim und umschlungenem oder umarmendem Reim betrachtet werden.
f) NIBELUNGENSTROPHE
Den Nibelungenvers haben wir angelegentlich der specifischen Verslehre schon kennengelernt. Der Majorität seiner Erscheinung nach haben wir ihn als bedingungsweise jambisch alternierend definiert und versucht, den allgemeinsten Typus des Nibelungenverses vorzustellen. Die Nibelungenstrophe besteht demnach aus vier durch Paarreim gebundene Langzeilen zu je zwei Halbversen, in deren Mitte jeweils die Zäsur oder Dihärese steht. Auch den Begriffen Anvers bzw. Abvers als Bezeichnung für die beiden Halbverse vor bzw. nach der Zäsur sind wir schon begegnet. Ein vorzügliches Charakteristikum der Nibelungenstrophe ist der letzte Abvers, der im Gegensatz zu allen übrigen Versen der Strophe vier anstatt nur drei Hebungen besitzt. Obwohl, wie bereits erwähnt, häufige Wechsel im Metrum auftreten, versuchen wir im Nachfolgenden, einen Grundtypus der Nibelungenstrophe zu geben, wie sie denn im Nibelungenlied gar häufig auftritt.
Helmut de Boor, Übersetzung aus dem Nibelungenlied
Ich kann euch nicht bescheiden, // was weiter noch geschah.
Ich weiß nur, daß man Ritter // und Frauen weinen sah
Und auch die edlen Knappen // um lieber Freunde Tod.
Hier hat die Mär ein Ende: // das ist der Nibelunge Not.
Wir erkennen hier deutlich das jambische Metrum, um dessentwillen der Anvers der Regel nach mit Auftakt beginnt und mit einer klingenden Kadenz endet, während der Abvers, ungleich unserem Beispiel, auch häufig auftaktlos erscheint; der Abvers schließt der Regel nach mit einer stumpfen Kadenz. Deutlich können wir auch die typischen vier Hebungen im letzten Abvers beobachten.
Ein Beispiel der neueren Nibelungenstrophe gibt uns Ludwig Uhland. Hier erscheinen sämtliche Verszeilen nach obigem Exempel gerundet; der letzte, vierhebige Halbvers fehlt und wird zu einem regelmäßigen, dreihebigen Jambus verkürzt.
Ludwig Uhland, Graf Eberhard der Rauschebart
Ist denn im Schwabenlande // verschollen aller Sang,
wo einst so hell vom Staufen // die Ritterharfe klang?
Und wenn er nicht verschollen, // warum vergißt er ganz
Der tapfern Väter Thaten, // der alten Waffen Glanz?
CONTINUUM>>>
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