In den Ulmen flüstern leise
Geisterlispel wie im Traum;
lohend kränzt im stillen Kreise
Abendrot den Waldessaum.
Holdes Rauschen!
Stilles Lauschen! –
webt vertraut um Busch und Baum!
In der Ferne flammt der Himmel
purpurn überm dunklen Tal
und der Kranichschar Gewimmel
zieht im letzten Sonnenstrahl!
Sieh, im matten
Waldesschatten
dämmern Röslein, bleich und fahl!
Tief im Forst, wo hohe Tannen
heimlich ihren düstern Flor
über Moos und Flechten spannen
springt der Waldesbach hervor!
Schäumt mit schnellem
lichtem, hellem
Wogensang durchs Felsentor!
Wo sich Nixen und Undinen
ihres stillen Bades freun
Ebereschen die Ruinen
einer Mühle überdräun.
Horch, sie flüstern
heimlich lüstern
in dem Abenddämmerschein.
Droben, wo von schroffer Klippe
stäubt des Schrambachs Wassersturz
bebt im Sog ein Baumgerippe
halb verkrüppelt, grau und kurz.
Bleich beschienen
mag es grünen
hoch am Fels mit krummer Wurz.
Langsam weicht der Purpurflimmer
und der Wolken Saum ergraut;
Ströme glühn im Abendschimmer
fern vom Waldberg überbaut.
Seufzend wehen
an den Höhen
Winde bang im Farrenkraut!
Molkicht schwebt des Mondes Scheibe
zwischen Eichen groß empor;
finster reckt die alte Eibe
ihren krummen Arm davor!
Wieder halte
ich die alte
Brautnacht mit dem Elfenchor!
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