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Was murmelt dort im Haselhain
so träumerisch die Quelle?
Was schimmert hoch am Wiesenrain
beim alten Zaun so helle?
Mit Buschwindröschen übersät
ist ganz die grüne Halde! –
und fernher durch die Hecken weht
der Veilchenduft vom Walde!

Horch, ach! – wie plätschert nun so klar
der Bach im Wiesengrunde;
und Schlüsselblumen, Jahr für Jahr
bekränzen rings die Runde!
In Schatten dämmert die Natur,
doch sieh! – O welche Wonne! –
Wie flutet über Wald und Flur
die reine Morgensonne!

Die Krokusblüten nicken sacht
im lauen Frühlingswinde;
der muntren Lerche Sang erwacht
und schwillt durch alle Gründe!
Hier aus dem blüh’nden Dornenhag,
dort aus den grünen Hecken:
es quillt der Vöglein Jubelschlag
so süß aus allen Ecken.

Wie dort, im reinen Himmelsglanz
die Nebel sanft zerfließen! –
und Sonnenstrahlen hell den Kranz
der Berge übergießen.
Wie blankes Silber in der Luft
in hundertfachem Reigen,
sieht man aus Glanz und Morgenduft
die Gipfel rings entsteigen!

Am Hang, der goldne Morgentau
wie funkelndes Geschmeide! –
Das Himmelszelt im Schäfchenblau
lacht über Trift und Weide!
Die Berge glänzen silberweiß
im blanken Sonnenstrahle,
mit Schattengrund von Firn und Eis
hoch überm grünen Tale!

Da kommt den Wiesenpfad einher
ein Mägdelein gegangen;
das blonde Haar von Blumen schwer,
mit Purpur auf den Wangen!
Welch seliges Geheimnis mag    
ihr holder Busen hüten? –
Noch schöner, als der Frühlingstag
mit seinen tausend Blüten!? –

Es ist, als wollt’ die ganze Welt
auf einmal Hochzeit halten;
wo eins zum andern sich gesellt
in seligem Entfalten.
Im Busen schlägt nun jedes Herz,
in Sehnsucht sich zu regen; 
und fliegt im Sturme himmelwärts
der Liebe kühn entgegen!

Und Jahr für Jahr, in neuer Pracht
kehrt dieses Wunder wieder! –
Steigt siegreich und voll Göttermacht
zu Sterblichen hernieder!
So wird uns Menschen jedes Jahr
die Liebe neu gegeben! –
und strahlt und siegt auf immerdar! –
und sorgt für neues Leben!



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