Der Wintermorgen schönster
im Morgenrot erstrahlt,
und hat die alten Fenster
mit Eisblumen bemalt!
Wie märchenhaft bekränzen
das dicht verschneite Dach
die Eiszapfen, und glänzen
im Lichtstrom mannigfach!
Sieh wie die Morgensonne
die Höhen voller Pracht,
ein Bildnis reinster Wonne! –
in Rosenglut entfacht;
beschneite Tannenwipfel
in zarten Goldglanz taucht,
den hellen Saum der Gipfel
mit Purpur überhaucht! –
Wie Schatten rings, und Dunkel
dem Morgenschimmer weicht! –
des Schnees Kristallgefunkel
den Edelsteinen gleicht! –
Am Bach die Silberweiden,
die blanker Frost und Reif
wie Goldgespinst bekleiden,
umwallt der Nebelstreif!
Tief unterm Eis verborgen
der Born im Wiesengrund;
kaum tut der kalte Morgen
sein leises Murmeln kund!
Erstarrt ruht alles Leben
im stillen Tannenwald
wo goldne Lichter weben
von Märchenduft umstrahlt!
Wie in den klaren Lüften
dort Schneegeflimmer treibt
und über hellen Triften
in gold’nen Duft zerstäubt
nun blank, wie Sternenregen
in sanfter Feengestalt
dem Himmelszelt entgegen
durch weiße Saaten wallt!
Bereifte Zweige schimmern
wie Perlen im Gesträuch
und goldne Sternchen flimmern
am Eis vom Wiesenteich;
umwallt vom Nebelschleier
ruht still, in hehrem Glanz
der Morgensonne Feuer
hoch auf dem Gipfelkranz!
So still die weiten Fluren!
Verschneit liegt Dorf und Hain!
Nur manchmal öde Spuren
im tiefen Schnee allein!
Der Rauch steigt aus den Hütten
gemächlich himmelan;
mit Schellenklang der Schlitten
zieht einsam seine Bahn!
Der Wintermorgen schönster
im Morgenrot erstrahlt,
und hat die alten Fenster
mit Eisblumen bemalt!
Durch starre Fensterläden
blickt heller Sonnenschein
und leuchtet einem jeden
ganz tief ins Herz hinein!
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