Sonett
Es steht ein altes Kreuz am Wegesrande
der morsche Pfahl von Efeu halb umfangen
windschief, von Moos und Flechten überhangen
so reckt es sein Gehölz aus kargem Sande.
Grau und verwittert blickt es in die Lande
kaum sieht man mehr, an den gekreuzten Stangen
die Jahreszahl, verblichen und vergangen
ein Name auch, entrückt in Todesbande.
Ein Dächlein breitet, treulich zu beschirmen
vor Wind und Wetter es und rauhen Stürmen
darüber dürftig seine faulen Sparren.
So mag es denn am Wegesrand verharren
wo grüne Ranken üppig es umwinden
und namenlos ein fremdes Schicksal künden.
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