Eingedenk der Begegnung mit einem allerliebsten Mädchen, dessen Name dem Poeten kund ward und dessen Wesen sein Herz berührte
Es scheint, als ob dein zarter Fuß
kaum an dem Elemente klebt
und wie ein holder Engelsgruß
nur über alle Gründe schwebt!
Mir ist, als läge, voll Entzücken
die ganze Welt in deinen Blicken –
Julia!
Wie strahlt dein Auge, tief und klar!
Womit ich es vergleichen soll? –
Vielleicht ja mit der Sonne gar,
sie ist ja auch des Lichtes voll!
Nie hat Natur, wo Mädchen blühen
sie ihnen höhern Reiz verliehen –
Julia!
Ach fühlst du nicht, wie das Geschick
mein Herz in bange Fesseln schlägt?
Nicht, wie vor deinem Unschuldsblick
die Brust sich mir in Schauern regt? –
Ich schüchtern deinen Anblick meide
und doch die tiefste Sehnsucht leide –
Julia!
Schon schwebt deine Gestalt hinfort
so flüchtig wie ein Traumgesicht;
Geschwind, mein Herz! – Sag’ bloß ein Wort! –
doch ach, zu spät! – ich find’ es nicht!
Was von dir blieb, ist längst verklungen
in Mären und Erinnerungen –
Julia!
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