Die Wasserkünste springen
in Lüften, silberklar
auf leichtgewiegten Schwingen
schwärmt hell die Taubenschar.
Wie lacht der blanke Himmel
durchs Birkenlaub so schön! –
Im Parke, welch Getümmel
an heitren Prachtalleen!
Man sieht, an allen Wegen
die Musketiere stehn
und kühn, durch Schwebebögen
zum großen Marstall gehn!
Am Platze vor dem Schlosse
im Park, allüberall
turnieren edle Rosse
beim bunten Hörnerschall!
Die wackern Pfeifer blasen,
die Zinken schmettern hell;
und flink dreht sich am Rasen
das Pferdekarussell!
Voll Anmut jagen Reiter
auf Rossen hin und her
zu Weisen, froh und heiter
von Jagdmarschall Dampierre.
Und fort setzt sich das Treiben
voll kühner Majestät
bis hinter Taxuseiben
der Tag zur Rüste geht!
Dann malt die Abendstunde
fast wie von Zauberhand
den Äther blau im Grunde,
und rot den Himmelsrand!
Die Fackellichter schweifen
es steht, im Schloßgeviert
mit goldnen Lichterstreifen
der Born illuminiert.
Nun fahren, funkensprühend
in buntem Schwarm, zuhauf
die Feuerwerke glühend
zum Sternenhimmel auf!
Sieh, wie der Vollmond milde
die Gärten rings erhellt,
und über dem Gefilde
das traute Sternenzelt!
Es laden die Boskette,
der mondbeglänzte Hain
zur Ruh’ im Liebesbette
auf sanftem Pfühle ein!
Im Schatten alter Rüstern
tönt Nachtigallensang;
und heimlich hört man’s flüstern
beim Minnelaubengang.
Und sieh, ganz hingegeben
ruht an des Königs Brust
die La Vallière, mit Beben
und Seufzern voller Lust.
Dahin sind jene Tage
voll alter Herrlichkeit,
verstummt die letzte Klage
um eine große Zeit!
Was ist von ihr geblieben?
In Erz, so stehet sie
ins Buch der Zeit geschrieben:
die Große Écurie!
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