Wie liegt in der Runde
das Tal so verschneit! –
so stille im Grunde
die Waldeinsamkeit!
Des Vollmondes Schimmer
umdüftet den Hain
und hüllt mit Geflimmer
das Schneegefild ein.
Die Fluren erschauern
im mondhellen Licht,
das sich an den Mauern
des Wolkensaums bricht;
im Kreis der Gestirne
sich flutend ergießt,
die Höhen der Firne
mit Schleiern umfließt!
Es blickt durch die Helle
des träumenden Tanns
Sankt Huberts Kapelle
im nächtlichen Glanz;
wo Sternengefunkel
vom Grund wiederstrahlt,
und tief in das Dunkel
des Forstes sich malt.
Ein heiliges Sehnen,
dem Sinn kaum bewußt,
ergreift unter Tränen
die schauernde Brust!
Man fühlt sich den Mächten
des Himmels vertraut,
wie heimlich in Nächten
der seligsten Braut.
Und siehe! – aus Düften
im funkelnden Schnee,
tritt, gleichsam aus Lüften
ganz zart eine Fee!
Wer ist jenes Wesen
mit lieblichem Bann,
von dem sich erlösen
kein Sterblicher kann?!
Vergeblich muß lieben
wer einmal es küßt,
von Sehnsucht getrieben
nie wieder vergißt;
es liebt jenes Wesen,
wer Minne ihm bot:
will einer genesen,
so bleibt nur der Tod!
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