Ad oppidum patrum meorum
O Stadt du am Rande der Berge
von blühenden Gärten gesäumt.
Wie hat mir so oft in der Ferne
von all deinen Wundern geträumt!
Du Stadt an der Salzach Gestade
von lieblicher Woge bespült!
Wie hab‘ auf so manch deiner Pfade
ich Sehnsucht im Busen gefühlt! –
Es ragen so stolz deine Türme
wie ehmals zum Himmel empor;
da Fehden, unbändige Stürme
umbrandeten oftmals dein Tor!
Des Felsens erhabene Zinne
krönt stolz deiner Burgfeste Thron
und kühnlich, mit trotzigem Sinne
sprachst du deinen Erzfeinden Hohn.
Wie nähret der Fleiß deiner Bürger
die Kinder der volkreichen Stadt;
daß Elend, der schreckliche Würger
noch nie überwunden dich hat!
Im Flor stehen Handel, Gewerbe
gesegnet von göttlicher Gunst
und gar als dein glückliches Erbe
obwaltet die herrliche Kunst.
Du Wohnstatt bedeutender Geister,
du Stätte des ewigen Ruhms;
beschwingest die Genien der Meister,
und Werke des Heldentums.
Deine Pforten durchschritten einst Kelten
deine Säle die Söhne Roms
und ein Hauch vergangener Welten
weht durch die Halle des Doms.
O Salzburg, du Stadt meiner Väter
erfüllest mit Liebe mein Herz!
Wie strömet dein Lobpreis mit steter
Verehrung, in Freuden, im Schmerz!
Und solltest du einmal hienieden
vergehn, o du Salzburg mein:
so müßtest im himmlischen Frieden
du mein neues Jerusalem sein!
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